Die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre Kopfblätter haben am Montagabend mit einer grossen Party im lokalen In-Club Havanna das erstmalige Erscheinen der Beilage «Montag - das Magazin» gefeiert. Eine grosse Menge von geladenen Gästen beging den Anlass mit reichlich Wein, Bier, karibischen Getränken und Fingerfood im vollbesetzen Lokal. Die neue Beilage richtet sich an ein junges Publikum, das allerdings älter ist als jenes von «Take off», einer bisherigen monatlichen Beilage. Das neue Tabloid-Supplement umfasst 24 Seiten und brachte in seiner ersten Ausgabe Themen wie Prüfungsstress, Leute, die auf Teufel komm raus als Laien auf Bühnen im Rampenlicht stehen wollen oder die Super Bowl, eine Form des «American Way of Life». Und es bietet Tipps - für neue CDs und DVDs ebenso wie gegen vorzeitigen Samenerguss. Zuständig ist eine eigene Redaktion von vier jungen Leuten, geleitet vom 29-jährigen Manuel Gübeli.
Arno Renggli, in der Redaktion der «Neuen LZ» Projektleiter von «Montag», zum Klein Report: «Wir hatten mit unserer bisherigen Beilage `Take off` sehr grossen Erfolg; auch alle Umfragen, die wir gemacht haben, zeigen, dass die Affinität in der Zielgruppe Jugend im Vergleich mit anderen Tageszeitungen gegenüber der `Neuen LZ` und ihren Kopfblättern sehr hoch ist. Wir wollten darum ein neues Produkt lancieren, das wöchentlich erscheint - im Gegensatz zum monatlichen `Take off`.» Das Alter der Zielgruppe des neuen Produkts sei «etwas heraufgesetzt» worden, was sich bezüglich der Themenwahl auswirke. Beim Namen Montag gehe es nicht nur um den Erscheinungstag, «sondern er thematisiert auch, dass wir ein Zeichen setzen wollen gegen Montagsmief und Montagsfrust», so Projektleiter Arno Renggli.
«Einfach ein Jugendmagazin» solle und wolle «Montag» indes nicht sein - «sondern ein Magazin mit jungen Inhalten: Wir bieten eine ganze Reihe von Servicelementen - etwa neue CDs, neue DVDs oder zum Internet - und damit auch Themen, die sehr unterschiedliche Segmente ansprechen. Wir fokussieren also nicht auf eine ganz bestimmte, eng definierte Gruppe von Leserinnen und Lesern», sagte Renggli.
Als «durchaus erfreulich» bezeichnet Arno Renggli das Inserateaufkommen (knapp sechs Seiten) der ersten Ausgabe. Es sind allerdings auffällig viele Eigeninserate des NLZ-Verlages zu erkennen. Dazu Renggli: «Wir haben gewisse Erwartungen, und zwar aufgrund bestimmter Erfahrungswerte, namentlich bei Tabloid-Supplements. Und die Inserate der ersten Ausgabe von `Montag` liegen im Bereich dieser Zielsetzungen. Aber das Produkt wird ja erst jetzt richtig bekannt.»
«20 Minuten» mit seinem Zentralschweizer Split war laut Arno Renggli nicht der Auslöser zur Lancierung von «Montag»: Vielmehr war dies «der Erfolg von `Take off`. Es ist auch nicht unsere Absicht, mit `Montag` eine Konkurrenz zu `20 Minuten` sein zu wollen - zumal wir ja eine bezahlte Zeitung machen und dem entsprechend besser sein müssen.»
Gefragt, ob ein Magazin für Junge nicht eigentlich per definitionem «mit einer gewissen Frechheit auftreten» müsse - jedenfalls mit Blick auf die Erwartungshaltung seines Zielpublikums -, sagte Arno Renggli: «Bezüglich der Ratgeber-Rubriken wollen wir sicher nicht frech, sondern primär seriös sein und Service bieten. Hingegen ist es gewiss nicht so, dass freche Themen keinen Platz haben werden, wiewohl es auch nicht so sein kann, dass Frechheit um der Frechheit Willen oder Frechheit um jeden Preis unsere Sache sein sollen. Unser Zielpublikum sind schliesslich junge Erwachsene, die wir ernst nehmen wollen.» - Mehr dazu: Vom Triopol zum Monopol: Zehn Jahre «Neue Luzerner Zeitung»
Montag
30.01.2006