Grossbritannien hat sich im Gegensatz zu den USA von der Bezeichnung «Krieg gegen den Terrorismus» verabschiedet. Damit stellt sich die Frage, ob sich mit einfacher Wortkosmetik ein Problem aus der Welt schaffen lässt: Ist ein Krieg, der nicht mehr so heisst, keiner mehr? Die Frage tönt banal, ist es aber nicht. Denn der Ausdruck «Krieg» ruft automatisch nach Militär, Waffen und entsprechendem Vorgehen. Die von Grossbritannien neuerdings bevorzugten «sanften» Kräfte wie Entwicklungshilfe und zivile Wiederaufbaumassnahmen sollen neuerdings das Schiessen und Bombardieren ergänzen, wenn auch noch nicht ablösen.
Der Minister für internationale Entwicklung, Hilary Benn, hat die Entscheidung Londons in der Nacht auf Dienstag in New York damit begründet, dass die von US-Präsident George W. Bush so oft in Bezug auf die Einsätze im Irak und in Afghanistan benutzte Wendung Extremisten aufwerte. Diesen werde das Gefühl vermittelt, Teil von etwas Grösserem zu sein. Grossbritannien sei jedoch der Ansicht, dass «wir nicht allein mit militärischen Mitteln gewinnen können», sagte Benn. Ausserdem gebe es keinen klar zu identifizierenden Gegner mit eindeutigen Zielen.
Dienstag
17.04.2007