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Samstag
27.10.2007

Der Zuger Intercable-Verlag biete seit Juli 2007 den Eintrag in das so genannte «Central European Trade Register» an und verlange dabei Insertionskosten von 890 Franken pro Jahr. Doch dieser Eintrag in dieses Phantom-Register habe «nichts mit der von der Schweiz zur Verfügung gestellten Kohäsionsmilliarde zu tun», meldet das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco in einer Mitteilung. Mit der Unterzeichnung des Formulars der Intercable AG werde lediglich «ein mit Kosten verbundener Vertrag abgeschlossen». Und das Staatssekretariat stellt fest: «Wer das Formular unterzeichnet, profitiert in keiner Weise von der Kohäsionsmilliarde der Schweiz.»

Was so cool und einfach als Mitteilung aus Bern daherkommt, ist natürlich ein kleines «Gaunerstück» des Intercable-Verlags mit Sitz in Hünenberg im Kanton Zug. Über dieses Konglomerat von Adressbuch- und Inkassofirmen des Hamburger Meinolf Lüdenbach haben die Medien schon viel veröffentlicht; die hatten schon mehrmals die Kripo im Haus, war vor einem Jahr im «Tages-Anzeiger» zu lesen. «Meist gehen die Verlage mit Formularen für Einträge in Internetadresskataloge weltweit auf Kundenfang. Im klein Gedruckten sind geschickt formulierte, horrende Gebühren für mehrjährige Verträge versteckt», wusste der Tagi zu berichten. Bei der Verteilung der Kohäsionsmilliarde, welche die Schweiz für die neuen Länder der EU als Wirtschaftshilfe zur Verfügung stellen will, können auch Schweizer Unternehmen mit Infrastrukturhilfeleistungen profitieren. Was den Klein Report etwas erstaunt, ist die coole Art der Mitteilung des Seco, da steht nichts von einem Täuschungsmanöver oder von versuchtem Betrug.