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Donnerstag
02.03.2006

Das hat es in der Schweiz bisher noch nicht gegeben: Das neue Fussballstadion in St. Gallen heisst AFG Arena, benannt nach der AFG Arbonia-Forster-Holding AG mit Hauptsitz in Arbon. Der Konzern hat sich das Namensrecht exklusiv erworben, wie der Konzern am Donnerstag meldete. Die AFG Arbonia-Forster-Holding AG bezeichnet sich als «führenden Bauausrüster in Europa». Das börsenkotierte Unternehmen weist die vier Sparten Heiztechnik und Sanitär, Küchen und Kühlen, Stahltechnik sowie Fenster und Türen auf.

Die AFG und die Betriebs AG Stadion St. Gallen haben eine Vereinbarung bis 2018 abgeschlossen. Die AFG wollte nicht bekannt geben, wieviel sie das Engagement beim Stadion kostet. Der Konzern des St. Galler alt CVP-Nationalrats Edgar Oehler gab an einer Medienkonferenz am Donnerstag lediglich bekannt, das jährliche Marketing- und Werbebudget der AFG betrage 25 bis 30 Millionen Franken. Oehler sagte, er verstehe sein Engagement auch als einen Beitrag an den Standort Ostschweiz. Dass die Wirtschaft den Sport als Werbeplattform entdeckt, ist laut Oehler seit geraumer Zeit zu beobachten. Nur, anders als etwa in Deutschland, trägt in der Schweiz noch kein Stadion den Namen einer Unternehmung. Oehler sagte, er sei überzeugt, dass sich diese Art der Werbung für die Arbonia-Forster-Holding auszahle.

Dass der Name eines Fussballstadions, in dem ein Klub der höchsten Liga spielt, kommerziell vermarktet wird, ist hierzulande eine Neuheit. Oehler möchte den Bekanntheitsgrad der Marke AFG und ihrer Tochtergesellschaften steigern, wie es im Communiqué heisst. Mit dem Bau des neuen Fussballstadions wurde Ende vergangenen Jahres begonnen. Es soll im Sommer 2008 eingeweiht werden. Das Stadion zählt 21 000 Plätze. Das Projekt, das neben dem Stadion auch ein Einkaufszentrum umfasst, ist eines der grössten Bauvorhaben im Kanton St. Gallen und kostet rund 300 Mio. Franken.