Wer das nötige Kleingeld hat, kann Pferde, Fussball-Ligen, Sportstadien und bald vielleicht auch ganze Dörfer oder Berge nach sich benennen. Vorläufig letzte Entwicklung auf diesem Gebiet ist das Berner Eishockeystadion, das ab sofort Postfinance-Arena heissen soll, wie das ehemalige Postcheckamt am Donnerstag mitteilte. Das Finanzinstitut der Schweizerischen Post habe sich das Namensrecht bis zum Jahr 2018 gekauft, hiess es weiter.
Vielleicht gewöhnt man sich ja in diesen zehn Jahren an den gekauften Namen und was ist dann, wenn das Stadion plötzlich von einem Tag zum andern unter der Etikette eines Getränkehersteller, einer Versicherung oder einer Automarke auftreten soll? Hinzu kommt, dass das Publikum nicht immer klaglos bereit ist, sich irgendwelchen Bezeichnungs-Kreationen zu fügen. So ist der Zürcher Flughafen nach mehrjährigen Bemühungen sang- und klanglos dazu übergegangen, das unsäglich provinzlerische «Unique» nicht mehr allzu penetrant im Namen zu führen. Und weitgehend gescheitert sind die Schweizerischen Bundesbahnen mit ihren hartnäckigen Bemühungen, die grösseren Bahnhöfe «Rail City» titulieren zu wollen. Solcher Marketing-Klimbim kostet einen Haufen Geld und bringt ausser Peinlichkeit gar nichts.
Donnerstag
16.08.2007