Der einzige Schweizer Film im Wettbewerb des Filmfestivals Locarno ist «Fuori dalle corde» des Tessiners Fulvio Bernasconi: Er erzählt nach einer wahren Begebenheit den Niedergang eines Boxers. Uraufführung war am Sonntag. «Die Idee zum Film kam mir, während ich einen Dokumentarfilm über die Genfer Obdachlosen drehte», verriet der Filmemacher dem Festivalblatt «Pardo News». «Das Mass an Gewalt in diesem Milieu, inmitten einer zivilisierten Stadt, alarmierte mich».
Der Tessiner erfuhr danach von heimlichen Kämpfen in leeren Schwimmbädern. «Das Bild eines trockenen Pools, in dem zwei Männer vor einem wohlhabenden Publikum sich verhauen, erinnert deutlich an Gladiatorenkämpfe im alten Rom. Eigentlich wollte ich die Ausbeutung fremder Körper, namentlich derer von armen Menschen, dokumentieren». Die Figur des Ramirez, eines drogensüchtigen Kämpfers, war von einem argentinischen Boxer inspiriert. Der Film wurde in Triest gedreht, wo «es eine starke Boxertradition gibt», und wo der Hafen und die Gitter vor den Mietshäusern ein der Geschichte angemessenes Dekor boten.
Im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden stehen 19 Langspielfilme. Die Juryentscheidung wird am 11. August bekannt gegeben.
Sonntag
05.08.2007