Sie sterben aus, die Zeitgenossen, welche sogenannten ruhelosen armen Seelen begegnet sind, sie zu bannen wissen und darüber etwas zu erzählen haben. Der Luzerner Edwin Beeler (Calypso Film) hat sich auf die Spur der armen Seelen (Filmtitel: «Mittwinter Im Land der Armen Seelen») gemacht. Er versucht die Erfahrungen, Überlieferungen und Weisheiten dieser alten Innerschweizer zu dokumentieren. «Dieses Phänomen stirbt quasi aus, auch weil die Menschen, die darüber etwas wissen, sterben», sagt Beeler und hat sich ans Werk gemacht. Fertigstellung seines Films ist für 2010 geplant.
Der Filmer Beeler ist ein Spurensucher, Bewahrer, stark in der Innerschweiz verwurzelt. Er hat sich unter anderem mit Bruder Klaus, dem Einsiedler und Heiligen, und dem Sonderbundskrieg 1847 («Grenzgänger») und Eisenbähnlern befasst. Die Geschichte seines Vaters, der 44 Jahre lang als Gamper bei der SBB gearbeitet hatte, und seiner Mutter, einer Rottenköchin, hat ihn animiert, den Gleisarbeitern nachzugehen. Sein Dokumentarfilm «Gramper und Bosse», 2005 entstanden, ist nah am Gleis, bei den Leuten und ein DVD-Erfolg bei Eisenbähnlern.
Den Jurypreis (Filmpreis 2009), in Luzern verliehen, für die Dokumentation über die Streikdemonstration «Giu le mani» von Danilo Catti hat Edwin Beeler mit Freude zur Kenntnis genommen. «Schade, ich komme mit meinem Film etwas spät. Aber das Interesse dafür ist da, vor allem bei Eisenbähnlern», meint Beeler gegenüber dem Klein Report.
Dienstag
10.03.2009