Beim Westschweizer Verlagshaus sind die Verhandlungen über einen firmeninternen kollektiven Arbeitsvertrag gescheitert, wie die Koordinationsstelle der verschiedenen Edipresse-Redaktionen am Dienstag mitteilte. Die Redaktions-Vertreter hatten zusammen mit der Edipresse-Generaldirektion seit einem Jahr über die Erneuerung eines Firmenvertrages verhandelt. Der zurzeit gültige Firmenvertrag läuft Ende 2006 aus. Er sieht bessere Leistungen vor als der Westschweizer Presse-Gesamtarbeitsvertrag (GAV), der auch bei
Edipresse gilt.
Die Vorschläge der Direktion für einen neuen Firmen-Zusatzvertrag hätten deutliche Einbussen bei den Löhnen gebracht, heisst es in einem Communiqué vom Dienstag. Die betroffenen Redaktionen - darunter die Tageszeitungen «24 Heures», «Tribune de Genève», «Le Matin» sowie die Wirtschaftszeitung «Bilan» - hätten dieses Angebot zurückgewiesen. Die Redaktionsvertreter hätten darauf der Direktion ein neues Angebot unterbreitet. Materiell habe man sich stark dem Vorschlag der Direktion angenähert. Als Gegenleistung habe man aber gefordert, für die Vertragsdauer von zwei Jahren auf Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen zu verzichten. Auf diesen Vorschlag sei die Direktion nun gar nicht eingetreten.
Die Redaktionen seien konsterniert über die Haltung der Generaldirektion. Sie widerspiegle den Willen der Direktion, die Sozialpartnerschaft auszuhöhlen. Die Redaktions-Koordination biete weiterhin Hand für ernsthafte Verhandlungen. Die Generaldirektion von Edipresse bedauert den Misserfolg der Verhandlungen. Es wäre möglich gewesen, zu einer Einigung zu gelangen, die vorteilhafter gewesen wäre als der Gesamtarbeitsvertrag, schreibt sie in einer Mitteilung. Das letzte Angebot der Generaldirektion habe Löhne beinhaltet, die über den im Gesamtarbeitsvertrag vorgeschriebenen gelegen hätten. Das Angebot sei ausgeschlagen worden.
Dienstag
22.11.2005