Das Westschweizer Medienhaus Edipresse hat im ersten Halbjahr den Gewinn von 22 auf 24,2 Mio. Franken gesteigert. In der Schweiz bekam Edipresse den schwächelnden Inseratemarkt sowie den Erfolg der Gratiszeitungen zu spüren. Dafür wächst das Geschäft mit Publikationen in Osteuropa und Asien weiter gut, wo der Medienkonzern 13 Prozent respektive 20 Prozent wuchs. Das Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sank von 39,6 Mio. auf 37,6 Mio. Franken. Mit 358,3 Mio. Franken Umsatz hat Edipresse rund 10 Prozent weniger eingenommen als in der Vorjahresperiode, wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab.
Die Umsatzzahlen lassen sich allerdings nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichen, weil die Edipresse-Beteiligungen in Spanien neu geordnet wurden und deren Erträge nicht mehr in die Gesamtrechnung einfliessen. Ohne diesen Effekt wäre der Umsatz der Edipresse-Gruppe auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr geblieben. In der Sparte Zeitungen und Internet konnte Edipresse den Umsatz dank der Integration der Online-Plattformen Jobup und Homegate um 3,2 Prozent steigern. Die Kassen klingelten auch dank des Verkaufs der 50-prozentigen Beteiligung an der portugiesischen Edimprensa.
Insgesamt hat Edipresse im ersten Halbjahr 8,5 Mio. Franken investiert, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Speziell in Asien will der Konzern mit Magazinen für Luxusgüter weiter wachsen. Wegen der konjunkturellen Verlangsamung wagt Edipresse keine klaren Prognosen für die unmittelbare Zukunft. Der sich abschwächende Inseratemarkt in der Schweiz und in Spanien werde sich aber auf die Umsätze auswirken. Das Medienhaus erwartet demgegenüber gute Geschäfte in der Sparte Internet.
Für das laufende Jahr kündigt Edipresse weitere Kostenoptimierungen an. Im August hatte Edipresse bekannt gegeben, dass rund 50 Stellen gestrichen werden sollten. Betroffen ist auch die Redaktion, um den unsicheren Prognosen auf dem Schweizer Medienmarkt frühzeitig zu begegnen. Edipresse ist das grösste Medienunternehmen der Romandie und gibt unter anderem «Le Matin», «24 Heures» und die «Tribune de Genève» heraus.
Mittwoch
10.09.2008