Content:

Donnerstag
19.05.2005

Der Lokalsender Léman Bleu bleibt in Schweizer Hand: Die Stadt Genf hat sich bei der Rekapitalisierung des Senders für eine Schweizer Lösung entschieden. Das Westschweizer Verlagshaus Edipresse darf bei Léman Bleu einsteigen. Interessiert waren auch die Franzosen: das Medienunternehmen Hersant. Noch im April hatte sich die Direktion des Fernsehsenders für das Angebot des französischen Verlegers Philippe Hersant und seines Genfer Partners Stéphane Barbier-Mueller ausgesprochen. «Die Stadt hätte mit dem Angebot von Hersant nur noch über eine Sperrminorität verfügt», bestätigte Patrice Mugny, Mitglied der Stadtregierung, Berichte verschiedener Westschweizer Zeitungen. Die Stadt besitzt zurzeit 15% des Aktienkapitals von Léman Bleu. Über die Firma Naxoo, die der Stadt zu 51% gehört, kontrolliert sie weitere 40%. Trotz des Einstiegs von Edipresse behält die Stadt Genf eine Mehrheit im Verwaltungsrat des Senders.

Letztes Jahr steckte Léman Bleu in einer schweren Krise: Der Sender schrieb bei einem Budget von 1,8 Mio. Franken über 340 000 Franken Verlust. Ausserdem gab es mehrere Wechsel an der Spitze des Lokalfernsehens. Gemäss Angaben des neuen Direktors Michel Chevrolet hat sich die Lage entspannt. Der Sender habe zugelegt und zähle nun im Schnitt täglich 35 000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Entscheid der Stadtregierung muss am 24. Mai anlässlich der Generalversammlung von Léman Bleu und im Juni vom Stadtparlament noch bestätigt werden.