Mobiltelefone sollen nach dem Wunsch der Regierung von Ecuador schon fast den Stellenwert eines Menschenrechts erhalten. Der Präsident des südamerikanischen Landes, Rafael Correa, will die Lizenzverträge der ausländischen Mobilfunkanbieter verändern und dabei auch den staatlichen Einfluss ausbauen. Sie sollen künftig einen Teil der Handyrechnungen von armen Bürgern übernehmen. Dafür solle ein Sozialfonds eingerichtet werden, an den die Konzerne etwa ein Prozent ihres Umsatzes abgeben müssten, sagte ein Regierungsvertreter in der Nacht auf Freitag.
Sollten sich die Firmen weigern, müssten sie das Land verlassen. Durch neue Lizenzverträge sollten den Firmen zudem erhebliche Strafen drohen, wenn ihre Mobilfunknetze ausfallen. In Ecuador lebt fast jeder zweite der rund 13 Millionen Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Der Mobilfunkmarkt in Ecuador wird fast vollständig von zwei Firmen kontrolliert: der spanischen Telefónica-Tochter Movistar und Porta, einer Tochter des mexikanischen Konzerns America Movil.
Freitag
23.11.2007