Der Quotenrenner von Radio DRS 1, die Nachrichtensendung «Echo der Zeit», soll ab kommenden Jahr ohne eigenes Budget auskommen. Radio-DRS-Chef Walter Rüegg plant auf diesen Zeitpunkt hin die Einführung eines neuen Zusammenarbeitsreglements, wonach die 40 Millionen Franken für die Infoabteilungen neu auf die Programme DRS 1, 2 und 3 aufgeteilt würden; dabei entscheiden die Programmchefs selber, welche Sendung sie zu welchem Preis einkaufen wollen, schreibt die «SonntagsZeitung». Dagegen soll sich aber bereits Widerstand formiert haben, denn mit der Leistungsvereinbarung werde auf den Preis gedrückt und dem Kernbereich Information Geld weggenommen, werden Mitarbeiter der Infoabteilung zitiert. Dass die auch «Service Level Agreements» (SLA) genannte Leistungsvereinbarung Unruhe in der Redaktion der Flaggschiffsendung «Echo der Zeit» ausgelöst hätten, wollte eine Mitarbeiterin gegenüber dem Klein Report am Montag nicht bestätigen.
Stehpan Ruppen, Zentralsekretär des Syndikats Schweizerischer Medienschaffender (SSM), wertet die neue Regelung gegenüber dem Sonntagsblatt als «Disziplinierungsmassnahme für die als unbequem geltende Informationsabteilung», und SP-Präsident und SRG-Regionalratsmitglied Hans-Jürg Fehr vertritt die Ansicht, dass es «kein Führungsinstrument geben darf, das die Informationsleistung in irgendeiner Weise beeinträchtigt». DRS-Chefredaktor Marco Färber glaubt allerdings nicht, dass die Programmchefs den Preis der Sendungen drücken würden. «Information ist der Primärauftrag und Quotenbringer von Radio DRS. Das wissen auch die Programmchefs», wird der Chefredaktor zitiert.
Montag
12.04.2004