Der Internetmarktplatz Ebay will in den nächsten drei Jahren seinen Umsatz mehr als verdoppeln. Das Unternehmen setzt dabei vor allem auf die internationale Expansion. «Das Ebay-Modell - ineffiziente Märkte effizient machen - lässt sich wunderbar auf andere Länder übertragen. Ebay International dürfte letzten Endes grösser sein als das US-Geschäft», sagte Bill Cobb, Chef des internationalen Geschäfts bei Ebay, laut der deutschen «Financial Times» auf der Analystentagung des Internetkonzerns in San Jose. Ebay, das bei seinem Börsengang 1998 lediglich eine US-Website betrieb, ist mittlerweile in 27 Ländern vertreten und gilt als eines der wenigen Erfolgsmodelle des Dotcom-Zeitalters.
Als leuchtendes Beispiel für den Erfolg ausserhalb der USA führte Ebay am Mittwoch den Deutschland-Chef vor. Philipp Justus präsentierte der Analystenschar die Kennzahlen der «Wachstumsmaschine» Deutschland, die dieses Jahr 188 Mio. Dollar Umsatz machen soll. Im zuletzt vorgelegten Quartal konnte das deutsche Geschäft seinen Umsatz von 15 Mio. Dollar im Vorjahresquartal auf 47 Mio. Dollar mehr als verdreifachen. «Ebay reüssiert in Deutschland dank des ineffizienten deutschen Einzelhandels», so Justus. Er nannte die Ladenöffnungszeiten und die Preisbindung als wichtige Vorteile für den Onlinehandel. Der Wert der Waren, die die 6,4 Millionen Nutzer von Ebay.de verkaufen, übertrifft mit durchschnittlich 37,29 Dollar die 35,10 Dollar der USA.
Freitag
01.11.2002