Eine offenbar nicht schnell zu behebende Panne in einer Datenbank des Internet-Auktionshauses eBay hat in den letzten Tagen zahlreiche Verkäufer verunsichert. Bereits seit zwei Wochen erhalten Personen, die etwas auf Ebay gekauft haben, nicht mehr automatisch die Kontoinformationen der Verkäufer, sodass diese die Daten für jeden einzelnen Kunden von Hand eintippen müssen. eBay-Sprecher Alexander Witt habe das Problem der Redaktion von «Welt Online» bestätigt. «Es handelt sich um technische Schwierigkeiten», habe er ohne Nennung von Details gesagt. «Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung», zitiert ihn «Welt Online» weiter. Einen Termin habe er nicht genannt. Auch zur Ursache sei er stumm geblieben, habe aber versichert: «Wir wissen, woran es liegt».
Der womöglich gravierendste Schaden ist eBay wegen der Verunsicherung ihrer Kundschaft entstanden. «Meine Kontonummer geht jetzt unverschlüsselt per E-Mail an Hunderte Leute. Ich wüsste gern, ob da Missbrauch möglich ist», zitiert «Welt Online» einen eBay-Händler, der seinen Käufern die Kontodaten senden muss, damit sie das Geld senden können. Normalerweise funktioniert dies mit der Bezahlmethode «Überweisung plus» klaglos. Kunden bekommen damit nach dem Zuschlag automatisch und über eine geschützte Verbindung die Bankinformation des Verkäufers übermittelt.
Experten halten die Missbrauchsgefahr allerdings für gering, wenn nun Kontodaten per E-Mail verschickt werden müssen. Heise-Redaktor Daniel Bachfeld: «Ein Betrüger müsste eine Lastschrift anstossen, wenn er ein Konto abräumen will». Das falle aber vermutlich auf. In der Regel sei der Empfänger leicht zu ermitteln. Ausserdem könnten Lastschriften vom Kontoinhaber rückgängig gemacht werden. Bachfeld verweist zudem auf die Haftung der Bank: Sollte ein Schaden eintreten, müsse das Geldinstitut den ersetzen. Die Bank sei verpflichtet, vor der Einlösung einer Lastschrift die Einzugsermächtigung mit der Unterschrift des Kontoinhabers zu prüfen.
Freitag
21.03.2008