Das Internet-Auktionshaus eBay hat vor Gericht einen wichtigen Sieg im Streit über den Verkauf gefälschter Waren errungen: Ein US-Bundesrichter bestätigte dem Unternehmen am Montag nach vierjährigem Prozess, ausreichend gegen den Verkauf von Plagiaten vorzugehen. Er wies damit eine Klage des Juweliers Tiffany zurück. Letztlich seien die Hersteller für den Schutz ihrer Marken selbst verantwortlich, urteilte der Richter in dem von Internet-Händlern mit Spannung verfolgten Prozess.
eBay bezeichnete das Urteil als einen «Sieg für die Verbraucher» und betonte, gefälschte Produkte rasch aus der Internetversteigerung zu entfernen. Das US-Unternehmen warf Tiffany zudem vor, sich nicht ausreichend an den Markenschutzprogrammen des Auktionshauses beteiligt zu haben. Tiffany schloss eine Berufung nicht aus.
Das Urteil kann grosse Auswirkungen auf den Internet-Handel haben. Vor allem in Frankreich werden solche Prozesse aufmerksam verfolgt, da dort zahlreiche Luxusgüterhersteller angesiedelt sind. Dort hatte ein Gericht eBay Ende vergangenen Monats zu 38,6 Mio. Euro Schadensersatz wegen des Verkaufs gefälschter Waren des Luxusgüterkonzerns LVMH verurteilt, der unter anderem die Marken Dior und Louis Vuitton vertreibt. - Mehr dazu: 40 Millionen Euro Busse für eBay und Bundesamt für Kultur bekämpft illegalen Kulturgüterhandel
Dienstag
15.07.2008