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Mittwoch
26.07.2006

Die DVD konkurrenziert das Kino nicht, sondern animiert Couch-Potatoes zum Kinogang: Zu diesem überraschenden Schluss kommt eine Studie, die am Mittwoch vom Bundesamt für Statistik (BfS) veröffentlicht wurde. 95 Prozent aller Schweizer Haushalte haben einen Fernseher, 64 Prozent von ihnen verfügen über einen DVD-Spieler und wiederum jeder vierte DVD-Haushalt hat eine Home-Cinema-Anlage. Dank des hohen Wiedergabestandards von DVD ist für jeden zweiten Befragten «DVD-Schauen wie Kino».

Dennoch: Wer viel DVD schaut, geht auch viel ins Kino, wie die Studie nachweist. Ausserdem erweitert er seinen Horizont: Seit sie DVDs schauten, interessierten sie sich vermehrt für Filme aus verschiedenen Genres und Ländern, gab fast die Hälfte der Befragten in einer europäischen Studie an. Beim Angebot ist eine gewisse Konzentration auf Publikumserfolge zu erkennen: 2005 teilten sich die 20 meistverkauften Filme 10 Prozent des DVD-Umsatzes. Auf der anderen Seite zeichnet sich der DVD-Markt dank Wiederauflagen von älteren Filmen durch eine ungeheure Vielfalt aus: 2004 erschienen 3000 neue DVDs, aber nur 400 neue Kinofilme.

Seit 2000 generiert der Videobereich (VHS und DVD) mehr Einnahmen pro Film als das Kino. Von den 600 Millionen Franken, die 2005 mit Filmen verdient wurden, kamen 59,3 Prozent aus dem DVD-Verkauf, 4,2 Prozent aus dem Verleih und 36,1 Prozent aus dem Kino. Vor 10 Jahren hatte das Kino noch 55,8 Prozent ausgemacht. Trotz steigender Verkaufszahlen stagniert aber der Umsatz bei den DVDs: Seit 1998 hat sich der Durchschnittspreis einer DVD ungefähr halbiert. Die Broschüre kann man herunterladen von der Homepage http://www.bsf.admin.ch.