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Samstag
27.01.2007

Der Chiphersteller Intel und der Computergigant IBM haben unabhängig voneinander den grössten Durchbruch in der Transistoren-Entwicklung seit den Sechzigerjahren gemacht. Transistoren sind mikroskopisch kleine Chip-Bausteine. Intel will bereits in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit den neuen 45-Nanometer-Chips herauskommen, die unter dem Codenamen «Penryn» entwickelt worden sind, teilte der Chip-Branchenführer mit. Ein Nanometer (Nm) entspricht einem Milliardstelmeter. IBM kündigte seinerseits am Samstag Produkte mit dieser Technologie für 2008 an. IBM hat seine neue Technologie in Zusammenarbeit mit dem Intel-Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices sowie den japanischen Elektronikkonzernen Sony und Toshiba entwickelt, betonte die Gesellschaft.

Die neue Transistoren-Technologie wird zu noch viel leistungsstärkeren Chips mit erheblich geringerem Stromverbrauch führen. Sie werden damit nicht nur bei Computern, sondern auch in zahllosen Produkten in der Unterhaltungselektronik enorme Fortschritte ermöglichen. Die Intel-Chips sollen mehr als eine Milliarde Transistoren je Chip haben. Mehr als 30 000 der 45-Nm-Transistoren passen auf einen Stecknadelkopf. Anders ausgedrückt: Mehr als 2000 von ihnen entsprechen dem Durchmesser eines Menschenhaares. Bei den Intel-Transistoren werden in Teilen und den Isolierungen Metalle statt Silicon-Dioxyd verwendet, einem Material aus dem auch Glas gemacht wird. Intel-Mitgründer Gordon Moore bezeichnete dies als grössten Wandel in der Transistoren-Technologie seit der Einführung von Silicon-Transistoren in den späten Sechzigerjahren.

In den 45-Nm-Transistoren von Intel werden das Metall Hafnium sowie Metalllegierungen für Isolierungen eingesetzt. IBM gab noch nicht bekannt, welche Metalle verwendet werden. Dadurch wird das immer gravierendere Problem des Stromverlustes behoben, unter dem die Silicon-Transistoren mit zunehmender Verkleinerung gelitten hatten. Dies hatte weitere Fortschritte bei der Transistoren-Verkleinerung immer schwieriger gemacht.