Der Umsatz in der grafischen Industrie in der Schweiz ist im vergangenen Jahr um 3,1% auf 6,2 Mrd. Franken gesunken. Dies hat der Schweizerische Verband für visuelle Kommunikation, Viscom, am Freitag mitgeteilt. Der Umsatztrend ist seit zehn Jahren rückläufig; 1994 hatte der Branchenumsatz noch 6,9 Mrd. Franken betragen. Laut dem Viscom weist die Branche eine Überkapazität von 20% auf.
Auch im vergangenen Jahr hat sich die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren verstärkt. Die Einfuhren stiegen auf 1,85 Mrd. Franken (+2,2%), während die Ausfuhren um 7,7% auf 584 Mio. Franken einbrachen. Laut Viscom-Direktor Hans-Ulrich Bigler drängen immer mehr ausländische Betriebe auf den Schweizer Markt. Mit den heutigen Kommunikationsmitteln sei es problemlos, einen Auftrag ins Ausland zu vergeben. Auf diese Entwicklung müssten die Schweizer Druckereien mit Dienstleistungen antworten. Vermehrt würden Generalunternehmer nachgefragt. Den Schweizer Betrieben stünden mit Ausdehnung der Angebotspalette auch ausländische Absatzmärkte offen, sagte Bigler.
Kurzfristig kämpft Bigler aber an einer anderen Front: Er sei besorgt bezüglich der laufenden GAV-Verhandlung in der Druckindustrie. Am 30. April läuft der derzeitige GAV aus. In der kommenden Woche findet eine Doppelrunde statt, ein weiteres Treffen ist für den 29. April geplant. Bigler hofft, mit den Sozialpartnern eine Einigung zu erzielen.
Freitag
16.04.2004