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Donnerstag
22.09.2005

Der abrupte Abgang von Radio-DRS-3-Chef Bendicht Luginbühl hat am Donnerstag zur wiederholt gestellten Frage geführt, weshalb es der schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) nicht gelingt, einen so erfolgreichen Radiomanager zu halten. Denn unter seiner Leitung hat der ehemalige «amtlich bewilligten Störsender» den Marktanteil auf 13,6% und die Reichweite auf 24,1% gesteigert, also täglich 1 Million Hörerinnen und Hörer erreicht. Eine andere Zahl: Täglich treffen bei DRS 3 etwa 4000 E-Mails ein. Und noch ein dritter Punkt: In einer internen Wertung hat sich das Image von DRS 3 von 2003 bis 2004 von 68% «negativ und kritisch» auf 96% «positiv» gesteigert.

Mit ein Grund für diesen Erfolg sind die von DRS 3 veranstalteten Rock- und Pop-Konzerte, auf die auch private Veranstalter neidisch schielen. Da hat sich die strategische Frage gestellt, wie dieses Thema weiter behandelt werden soll. Wenn Luginbühl im DRS-3-Communiqué schreibt, er habe den Sender «in raschen Schritten programmlich und unternehmerisch» ausbauen wollen, so dürfte hier die Ursache des Konflikts zu suchen sein: Eine unternehmerische Entwicklungsdiskussion, bei der letztlich die strategische Ausrichtung den Vorrang vor dem Erfolg erhalten hat. - Mehr dazu: Bendicht Luginbühl verlässt DRS 3 und Virus, «Wir bauen zurzeit aus, indem wir optimieren» und Aufbruchstimmung beim Schweizer Radio DRS 3