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Freitag
23.09.2005

Nach dem Motto «Es gibt nichts, das es nicht gibt» ist für Oktober im Niederländischen Fernsehen ein neues Format «Spuiten & Slikken» (Fixen & Schlucken) geplant, in dem zwei TV-Moderatoren Drogen wie Heroin und LSD vor laufender Kamera nehmen wollen. Ziel sei es, ein junges Publikum mit Themen zu erreichen, die Jugendliche beschäftigen, schreibt der Branchendienst Pressetext. Während die Moderatoren sich den Drogenexperimenten widmen und dann vermutlich ziemlich high sein werden, sollen Gäste zum Thema Drogenmissbrauch interviewt werden. «Unsere Intention ist nicht, einen Schrei der Entrüstung auszulösen. Wir wollen einfach nur über Themen reden, die ein Teil des Lebens der Jugend sind», zitiert Pressetext Ingrid Timmer, Sprecherin der Produktionsfirma BNN. Diese hatte bereits in der Vergangenheit mit einem Sexerziehungsprogramm für Aufmerksamkeit gesorgt, in dem lebensgrosse Schaufensterpuppen, ausgestattet mit Geschlechtsorganen, zum Einsatz kamen.

Noch unklar ist, ob der Sender und die Moderatoren mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen müssen, falls die Show tatsächlich gesendet wird. Auch in den Niederlanden ist der Konsum harter Drogen natürlich illegal. Ein Sprecher des Justizministeriums räumt jedoch ein, die niederländische Polizei habe nicht ausreichend Mittel zur Verfügung, um Personen, die weniger als ein halbes Gramm Heroin besitzen, zu verfolgen. Kritische Stimmen gegen die Show gibt es jetzt schon: Ein Sprecher der Christdemokraten bezeichnete die TV-Pläne als «gefährlich» und «ein schlechtes Beispiel».