Der CEO der Publicitas, Robert Schmidli, äusserte sich unter dem Titel «Survival of the fittest» über das vergangene Jahr der umstrukturierten Publicitas als Vermarktungsorganisation. Dank dieser Reformen sei der «Dinosaurier P» (ein Bonmot von Publigroupe-Chef Hans-Peter Rohner) flexibler geworden. Die Ausrichtung in eine Allmedia-Strategie sei vollzogen worden. «Das Fixpreissystem für das Anzeigenbusiness steht vor dem Ende», hielt Robert Schmidli vor versammelter Verlegerschar kritisch fest. Die grossen Verlagsunternehmen hätten sich für Direktbuchungsrabatte entschieden und so die Publimedia umgangen.
«Die Publicitas versucht eine klare Linie beim Preisverhalten durchzuziehen; wir sind für die Flexibilisierung des Preissystems.» Und dies werde auch umgesetzt, so das Verdikt des Publicitas-CEO. Das nennt sich beim Vermarkter «Dynamic Pricing». Weitere Kritik richtete er an die Adresse gewisser Verleger («in der Nordwestschweiz», so Schmidli), welche die Anzeigenpreise weiter nach unten drückten und «somit der ganzen Branche in der Schweiz Schaden zufügen».
Für die Publicitas nehme der Printbereich immer noch «eine führende Rolle» ein. Durch die Neuorganisation sei man auf allen drei Ebenen - regional, national und international - gut aufgestellt. Für die regionale Vermarktung seien die 75 Standorte in der Schweiz äusserst wichtig, dann damit bestehe ein intensive Nähe zu den Kunden. Die Orientierung der P auch auf Internet und die elektronischen Medien generell, also die digitale Ausrichtung des Geschäftes, habe man Schritt für Schritt vollzogen. «Beim Internet haben wir auch in technische Systeme investiert», fügt er an.
Für das Jahr 2009 lautet seine zwiespältige Vorhersage: Es gebe ein so genanntes «Krisen- oder Katastrophenjahr», sicher aber würde die Schweizer Presse überleben. «Change we need» laute auch für seine P der Slogan für das kommende Jahr, wie dies der neue US-Präsident Obama proklamiert hat. Man habe mit den Partnerverlagen das Angebot überarbeitet. Das P-Verkaufsteam sei so weit geschult worden, dass die Verkaufsaggressivität erhöht werden könne. Die angekündigten Sparmassnahmen seien vollzogen worden. Zum Abschluss meinte der Publicitas-CEO mit Blick auf gewisse Verlagshäuser: «Direktbuchungsrabatte sind nicht der Jungbrunnen der Schweizer Medienlandschaft», und dies läute damit nicht das «Ende der Regieverträge» ein.
Dienstag
06.01.2009