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Dienstag
06.01.2009

Bei den aktuellen Problemen der Printmedien gehe es auch darum, diese nicht vorschnell als verloren aufzugeben, mahnte an der diesjährigen Dreikönigstagung in Zürich Horst Pirker, Vorstandsvorsitzender der österreichischen Styria AG («Die Presse», «Kleine Zeitung»). Dazu teilte er die Zeitungen in «vier Leben» ein: Im ersten Leben werde sie als «Bezahlzeitung» verkauft, im zweiten Leben könne sie teilweise gratis und/oder im Internet als Hybridmodell betrieben werden, im dritten könne man das Blatt dann ganz gratis verteilen und erst im vierten Modell dann wirklich alles verkaufen: Zeitung und Firma.

Vor allem um das «zweite Leben» der Zeitungen lohne es sich zu kämpfen, betonte Pirker. «Die Chancen um das Papier werden viel zu wenig wahrgenommen», zeigte er sich überzeugt.

Das bedeutet aber nicht, dass der Styria-Verlag nicht ebenfalls auf alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten setzt. Das Grazer Unternehmen betreibt eine Strategie unter dem Titel MMM: Multimedia - Multichannel - Multiplattform. Damit will Pirker auf den Umstand reagieren, dass das Publikum «ständig auf Empfang» sei. «Der Inhalt wird mobil und ist nicht mehr an eine bestimmte Plattform gebunden», lautet die Erkenntnis, weshalb sämtliche Informationen und Unterhaltung auch auf allen Kanälen anzubieten seien. Als «neue Währung» im dadurch verstärkten Wettbewerb unter den Inhalte-Anbietern bezeichnete Horst Pirker dabei nicht mehr das Geld, sondern Zeit und Aufmerksamkeit. Den Nutzern der Angebote könne man dabei die eigene Marke und Positionierung als Orientierungshilfe anbieten: Dazu müsse man die Frage beantworten, wer die Zielgruppe sei und welchen Nutzen man ihr bieten könne.