Der vergangenes Jahr zum dritten Mal durchgeführte Wettbewerb «Das kann nur ein Inserat» für junge Kreative hat mit einer «Riesenüberraschung» geendet, wie der Zuständige vom Verband Schweizer Presse, Toni Vetterli, an der Dreikönigstagung bekannt gab. Während die von der Fachjury mit dem ersten Preis ausgezeichnete Annonce bei der Publikums-Bewertung durchfiel, war es umgekehrt ein von den Profis nicht zu hoch eingeschätztes Inserat, das bei den Laien am meisten Punkte holte.
Die Jury unter dem früheren ADC-Präsidenten Andreas Prokesch hatte die Arbeit von Martina Kurz und Michael Holzgang von der Agentur In Flagranti in Lyss als beste prämiert. Sie zeigt den Verleger Jürg Marquard mit dem Preisschild 5 Rappen, weil man ihn (wie viele andere mehr oder weniger bekannte Zeitgenossen) für diesen Preis mit einem Inserat erreichen kann. Das Publikum fand anderseits das Sujet «Stilles Örtchen» der beiden Werber André Hermetschweiler und Patrick Hoffmann von der Werbeagentur Cosmic am besten. Es zeigt eine Person an eben diesem Ort, die angesichts einer leeren WC-Papier-Rolle gerade daran ist, eine Seite aus einem Heft zu reissen, die ein samtweiches WC-Papier anpreist. Es sei «nicht das erste Mal», dass Fachmeinung und Publikumsansicht stark differieren, sagte Vetterli gegenüber dem Klein Report, wobei es schwierig zu sagen sei, weshalb dies so sei.
Die dieses Jahr zum dritten Mal durchgeführte Konkurrenz soll auch im laufenden Jahr wieder stattfinden. Dabei können die Teilnehmer erstmals ganze Kampagnen einreichen. Für die beiden besten Ideen gibts je 10 000 Franken Siegprämie. Zudem erhalten sie jeweils nochmals bis zu 30 000 Franken für die Realisierung ihrer Arbeit. Einsendeschluss ist der 12. Januar.
Dienstag
06.01.2009