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Dienstag
09.01.2007

«Information ist die Beseitigung von Nichtwissen», lautete einer der Kernsätze des per Ende 2006 frühpensionierten SBB-Chefs Benedikt Weibel an der Dreikönigstagung vom Dienstag in Zürich. Sein Referat war unter dem Stichwort «Kommunikativ auf allen Gleisen in Fahrt» angekündet worden, aber er zog den Titel «Kommunikation zwischen Agitprop und Information» vor. Entsprechend erfrischend offen waren seine Ausführungen, die gewissermassen sein Credo in Sachen Umgang mit den Medien zusammenfassen: «Es nützt nichts, über die Medien und die Journalisten zu jammern. Wir brauchen sie, sie sind unverzichtbar. Und ebenso schlimm wie Feindbilder wäre Anbiederung.»

Locker, wie es sich für einen Pensionierten gebührt, erzählte Benedikt Weibel von seinen Erfahrungen mit dem Thema Kommunikation, die er in verschiedenen Merksätzen zusammengefasst hatte (Beispiele: «Sei distanziert und höflich», «Gesagt ist gesagt» oder «Behandle alle gleich.») Den Zuhörerinnen und Zuhörern wurde klar, dass er anhand verschiedener Pleiten und Pannen (Zusammenbruch der Stromversorgung) viel gelernt hat und heute ein überzeugter Vertreter der Haltung ist, wonach Kommunikation Chefsache ist. «Das braucht sehr viel harte Arbeit», betonte er in diesem Zusammenhang. Diese Haltung und diese Einsichten will Benedikt Weibel unter anderem Studenten der Universität Bern beibringen, die sich dort von ihm ins praktische Management einführen lassen. Man kann sich auf die von ihm ausgebildeten MBA freuen.