Die alljährliche Dreikönigstagung des Verbandes Schweizer Presse ist immer ein Gradmesser für die Stimmung in der seit Jahren arg gebeutelten Schweizer Printmedienlandschaft. Erstmals seit mehreren Jahren war dabei am Dienstag eine mehrheitlich positive Stimmung zu spüren. Noch verhalten zwar (viele haben sich seit längerem ans Jammern gewöhnt), aber trotzdem hörbar, waren die Aufbruchsignale. Mehr (Werbe-)Geld in der Kasse und erste Erfolgserfahrungen im Umgang mit Internet und Gratiszeitungen machen offenbar nicht mehr Angst, sondern Mut, sich den Herausforderungen zu stellen.
Der Klein Report berichtet nicht nur über die Referate im Zürcher World Trade Center, sondern ebenso über die Zukunftsperspektiven verschiedener Exponenten der Schweizer Medienlandschaft. Es entsteht ein Kaleidoskop von Ansichten und Meinungen, die je nach Grösse des Unternehmens und manchmal auch nach geografischer Lage unterschiedlich sein können, insgesamt aber ein zuverlässiges Bild abgeben. Das Gesprächsthema in den Ess- und Trinkpausen war gesetzt: Die Ankündigung des Zürcher Tamedia-Konzerns vom Vortag, auf den 2. April die Tageszeitungen «Landbote» (Winterthur) und «Thurgauer Zeitung» (Frauenfeld) zu einem neuen Zeitungsverbund mit dem Namen «Die Nordostschweiz» zusammenzulegen.
Damit war plötzlich Norbert Neininger, Verleger und Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten» (Meier + Cie, AG), im Zentrum einiger Gespräche. Wohin zieht es die «Schaffhauser Nachrichten»? In einen Verbund mit der «Neuen Zürcher Zeitung»? Zur Tamedia? Wohl kaum, da Neininger die (teilweise leicht wirre) publizistische Ausrichtung des Konzerns missfällt. Also zu Peter Wanner, Verleger der «Aargauer Zeitung»? «Ja, es bestehen lockere Kontakte zu Norbert Neininger», sagte Peter Wanner gegenüber dem Klein Report. «Aber das muss man erst mal genauer anschauen, durchrechnen», sagte er mit seinem spitzbübischen Lachen. Oder kommt gar Variante IV zum Zug? Eine Kooperation mit dem deutschen «Südkurier»? Norbert Neininger sagts dem Klein Report, der Welt und jenen, die es sonst noch wissen wollen: «Wir bleiben selbstständig, mindestens solange ich im Amt bin. Mein Vorgänger, Max U. Rapold, machte bis 80, also heisst das: noch 23 Jahre!»
Dienstag
09.01.2007