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Dienstag
10.01.2006

Zur Regionalstrategie der «Neuen Zürcher Zeitung» und ihrer Partner im Grossraum Zürich befragt, sagte Beat Lauber: «Es geht nur mit Partnern.» An der Dreikönigstagung des Verbands Schweizer Presse erläuterte der Chef der Freien Presse Holding, welche die mit der NZZ und der PubliGroupe verbundenen Zürcher Regionalzeitungen zusammenfasst, die Regionalstrategie dieser Gruppe. Er setzte sich dabei deutlich von der Tamedia ab, die mit Splitausgaben des «Tages-Anzeigers» um diese Gebiete kämpfen will. «Wir wollen mit den gewachsenen Strukturen arbeiten und diese ausbauen», betonte Lauber weiter, wogegen die «Tagi»-Strategie auf den Aufbau einer neuen Zeitungslandschaft (und die Vernichtung der bisherigen Strukturen) hinausläuft. Lauber räumte allerdings ein, dass die Schweizer Verleger «nicht die partnerschaftsfähigsten Unternehmer» seien. So sei das zur Unterstützung der Regionalverlage konzipierte «Pressenetz» zum Austausch von Artikeln «praktisch gestorben» und müsse umgebaut werden, bevor ein Neustart möglich werde. «Netzwerke sind wichtig», lautet sein Credo, «die Besitzverhältnisse sind dagegen nebensächlich.»

Trotz der «Pressenetz»-Probleme plädierte er dafür, den technologischen Wandel noch verstärkter zu nutzen. Es gelte, die Medien relevanter zu machen, die Qualität zu festigen und das Bewusstsein für die Werte zu stärken, lauten seine Mittel, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Und auch die Leserinnen und Leser will er ernst nehmen: «Es ist nicht so, dass wir Verleger wissen, was den Lesern gut tut.» Drei Appelle richtete er an die Anwesenden in diesem Zusammenhang: Man müsse dem Publikum deutlich machen, dass Qualität und Service ihren Preis haben. Der Gesetzgeber als Regulator und die staatlichen Instanzen müssen offen sein für Kooperationen. Und schliesslich müssten auch die Werber die Bestrebungen der Verleger unterstützen.