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Dienstag
10.01.2006

«Mentalitäten, Strategien, Haltungen aus erster Hand» verspricht die Dreikönigstagung des Medieninstituts des Verbands Schweizer Presse (VSP), die am Dienstagmorgen im World Trade Center Zürich eröffnet worden ist. Von der «Kartografie der Eisberge für die Reise der Titanic», so Verbandspräsident Hanspeter Lebrument, über das «Rollenspiel des Bakom - Lotse oder Polizist?» (Bakom-Direktor Martin Dumermuth), einen Zwischenbericht aus der Teppichetage von Edipresse (CEO Tibère Adler) bis zu den «Lebenszeichen aus dem Haifischbecken» (Jürg Marquard) gaben sich die Granden der helvetischen Printmedien ein nachweihnächtliches Stelldichein, um das zu tun, was Marktfrauen seit Jahrhunderten pflegen: Die Früchte des Nachbarn zu begutachten.

Klirrend kalt war es am frühen Morgen, als das Institut zu Kaffee und Gipfeli bat. Auffallend waren nicht die wiederum zahlreich angereisten Gäste vom Genfer- bis zum Bodensee, sondern die vielen Abwesenden, die vergangenes Jahr manchmal unter Getöse von den Kommandobrücken der Medienschiffe abgesetzt worden waren (Fritz Schumacher) oder eben diese neu geentert hatten (Rolf Bollmann). Und weil das Christfest noch in den Köpfen brummte, war allenthalben die Stimmung friedlich, zumal Kaspar (Martin Kall), Melchior (Albert «Polo» Stäheli) und Balthasar (Filippo Leutenegger) keine Knallpetarden im Festtagszauber der helvetischen Medienfachleute zündeten und zu keinen Vorträgen gebeten waren.

Alles in allem pilgerten über 400 Gäste ins World Trade Center, um vor allem eins zu tun: Einander die Hände zu schütteln, auf die Schultern zu klopfen (wo hat es da noch Platz für meinen Dolch?) oder aus den Referaten etwas Neues und hoffentlich Nützliches zu erfahren.