Nichts Neues unter der fahlen Januarsonne, die sich am Dienstag an der Dreikönigstagung später einen Weg durch den Hochnebel bahnte, erzählte Martin Dumermuth, Direktor des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom): Auch die Tatsache, dass die Schweiz in Europa noch am Anfang des Liberalisierungsprozesses steht, provozierte kein Stirnrunzeln bei den Gästen, die aber höflich nickend zuhörten, als Dumermuth den Wandel seines Bundesamtes von der Regulierungs- zur Auskunftsbehörde damit begründete, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Verfahren von 45 im Jahre 2003 auf gerade noch 23 im Jahre 2005 gesunken sei, derweil das Bakom von allen möglichen Teilnehmern im Kommunikationsmarkt um immer mehr Auskünfte gebeten werde: Anderswo nennt man das vorauseilender Gehorsam.
Gleichwohl, das Bakom werde auch angesichts dieser Aufgabenverschiebung ihren Regulierungsauftrag nicht an der Garderobe abgeben, die neben der Tür zur Zukunft stehe. «Speak softly and carry a big stick», veranschaulichte Dumermuth seine Aufgabe, die nämlich fordert, dass ein «rechtskonformes Verhalten für jeden Akteur zumutbar bleiben» müsse. Insofern hat sich der Bakom-Direktor die zu Beginn seines Referats gestellte Frage im Rollenspiel seines Bundesamtes, Lotse oder Polizist zu sein, gleich selber beantwortet: beides.
Dienstag
10.01.2006