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Samstag
14.03.2009

Der Zusammenschluss der Mediengewerkschaft Comedia, der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo) und des Verbands des Personals öffentlicher Dienste (Vpod) soll nicht weiterverfolgt werden. Die Projektsteuerung hat an der Sitzung vom Freitag beschlossen, den zuständigen Entscheidungsorganen der drei Gewerkschaften den Antrag zu stellen, das Fusionsprojekt nicht fortzusetzen, wie die drei Arbeitnehmerverbände am Freitag mitteilten.

Mit einer Projektskizze haben Comedia, GeKo und Vpod Ende Februar 2008 in ihren Organisationen die Idee eines Zusammenschlusses lanciert. Die inzwischen durchgeführte Vorprüfung habe nun ergeben, dass die Strukturen und Bedürfnisse der drei Gewerkschaften mit insgesamt rund 85 000 Mitgliedern zu unterschiedlich seien.

Die Gewerkschaften Kommunikation (Post, Telekommunikation) und Comedia (Grafische Industrie, Presse und elektronische Medien, Buchhandel) sind in erster Linie in Bereichen mit national tätigen Unternehmungen oder landesweit beziehungsweise überregional ausgerichteten Gesamtarbeitsverträgen tätig. Sie benötigten daher eine auf zentrale Bewegungs- und Verhandlungsführung ausgerichtete Organisation, die sich in erster Linie an Branchen orientiert, so die Analyse der Projektsteuerung.

Die Gewerkschaft Vpod (öffentliche Dienste, Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen) organisiere dagegen hauptsächlich das Personal regionaler oder lokaler Arbeitgeber, die branchenübergreifend tätig sind, was in Bezug auf Bewegungs- und Verhandlungsführung andere Organisationsprinzipien notwendig mache.

Aufgrund dieser Sachverhalte kamen sowohl der Projektausschuss wie auch die massgebende Projektsteuerung zum Resultat, dass mit der in Aussicht gestellten Dreierfusion nicht die notwendigen und gewünschten Synergien für die Stärkung der Bewegung erzielt werden können. Definitiv über den Antrag entscheiden nun die jeweils zuständigen Gremien der drei Gewerkschaften.

Allerdings bleibt der Zusammenschluss von GeKo und Comedia ein Thema: Die jeweiligen Geschäftsleitungen haben vereinbart, den Zusammenschluss ihrer Organisationen weiter zu prüfen und ihren Leitungsgremien die Option einer Zweierfusion zu unterbreiten.