Am Sonntag sind im österreichischen Rauris die 38. Literaturtage zu Ende gegangen. Mit dabei waren auch drei Schweizerinnen, darunter Simona Ryser, die an der Eröffnung am Mittwoch den Rauriser Literaturpreis erhalten hatte. Das Motto des traditionsreichen Anlasses lautete «Zwischen den Worten, zwischen den Welten». Im Bergdorf trafen sich namentlich Autorinnen und Autoren, die von einer Kultur in die andere gewechselt sind und die deutsche Sprache als literarische Heimat angenommen haben.
Ein Beispiel ist Hoo Nam Seelmann aus Riehen BS. Die für die «Neue Zürcher Zeitung» arbeitende Autorin und Übersetzerin ist in Südkorea geboren und hat in Deutschland studiert. In Rauris sprach sie über unterschiedliche Realitätskonzepte und ihre Bedeutung für die Sprache und das Lebensgefühl. Mit der slowakischen Autorin und Übersetzerin Ilma Rakusa war eine weitere sprachliche Grenzgängerin aus der Schweiz nach Rauris eingeladen.
Ausserdem lasen die Bachmann-Preis-Trägerinnen Emine Sevgi Özdamar (Türkei) und Terezia Mora (Ungarn) sowie Ilija Trojanow (Bulgarien). Einer der Höhepunkte des Festivals war am Samstag die Lesung des in Berlin lebenden Exilrussen Wladimir Kaminer («Russendisko»). Mit flapsig-witzigen Kurzgeschichtchen brachte er das Publikum zum Schenkelklopfen.
Sonntag
30.03.2008