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Sonntag
10.05.2009

Nach einem Bericht über die Zustände in Flüchtlingslagern sind in Sri Lanka drei Journalisten festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, dem Ansehen der Regierungstruppen geschadet zu haben, teilte die Polizei am Samstag mit. Einem Polizeisprecher zufolge wurden die Mitarbeiter des in London ansässigen Fernsehsenders Channel 4 in der östlichen Stadt Trincomalee aufgegriffen. Die Ermittlungen dauerten noch an.

Der Asien-Korrespondent des Senders, Nick Paton Walsh, sagte telefonisch der Nachrichtenagentur AP, er sei zusammen mit einer Produzentin und einem Kameramann festgenommen worden. Die Gruppe sei von der Polizei in die Hauptstadt Colombo gebracht worden. Die Festnahme stehe in Zusammenhang mit einem Bericht über die Zustände in Flüchtlingslagern und angeblichen sexuellen Missbrauch dort von Anfang der Woche, sagte Walsh.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf den Regierungstruppen unterdessen Dutzende Angriffe auf Krankenhäuser in der von tamilischen Rebellen kontrollierten Zone im Norden des Landes vor. Es lägen Informationen über mindestens 30 Angriffe seit Dezember vor, erklärte die in New York ansässige Organisation am Samstag. Dutzende Menschen sollen dabei getötet worden sein.