Es sieht nicht gut aus für Rupert Murdoch, der den US-Medienkonzern Dow Jones mit der Perle «Wall Street Journal» (WSJ) kaufen will. Die Besitzer eines wichtigen Teils des Konzerns - ein von Rechtsanwälten kontrollierter Treuhandfonds der Familie Bancroft - wollen offenbar gegen das Übernahmeangebot von Murdoch im Betrag von 5 Milliarden US-Dollar stimmen. Dies berichtete die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Montag, die sich wiederum auf das WSJ stützt. Die Familie Bancroft, die mit rund 64 Prozent über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, hat sich in zwei Lager gespalten, schreibt die FTD. Manche Mitbesitzer befürchten, Murdoch werde die journalistische Unabhängigkeit des WSJ nicht respektieren. Andere Aktionäre hingegen wollen an der Offerte verdienen, die gegenüber dem letzten unbeeinflussten Schlusskurs eine Prämie von 65 Prozent bedeutet.
Derweil kündete der einzige noch verbliebene Gegeninteressent Brad Greenspan in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters an, seine Offerte ausbauen zu wollen. Obwohl Branchenkenner dem Mitbegründer der Internetplattform «MySpace» wenig Chancen einräumen, hat der Medienunternehmer, der mit Rupert Murdoch eine persönliche Fehde ausficht, nach eigenen Angaben inzwischen vier Investoren zusammengetrommelt. Die Gruppe wolle Aktien im Wert von bis zu 600 Mio. Dollar aufkaufen, um so eine Übernahme durch Rupert Murdoch zu erschweren, sagte Greenspan. Dem Investor zufolge zeigten sich «mehrere Mitglieder» der Bancroft-Familie offen für seine Pläne. - Siehe auch: Myspace-Mitbegründer will Murdoch stoppen und Holtzbrinck macht den Weg für Murdoch frei
Montag
30.07.2007