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Mittwoch
09.02.2005

Die frühere Journalistin Doris Schröder-Köpf, Ehefrau des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, will sich nicht mehr mit Meinungsbeiträgen für Medien in die politische Auseinandersetzung einschalten, wie Yahoo.de am Mittwoch berichtet. «Ich lege es nicht darauf an, in den Medien stattzufinden», sagte sie der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». Anfangs habe sie das Schreiben von Beiträgen «noch als einen kleinen Ausflug in meinen Beruf zurück erlebt». Dies sei «schön» gewesen, sagte sie: «Aber die Phase ist für mich beendet.»

Ihre Zurückhaltung erklärte die Kanzlergattin mit dem Zuwachs in der Familie: «Ich hatte in den vergangenen Monaten anderes im Kopf.» Kern ihres Lebens sei «die Familie, zeitlich und emotional». Es könne aber auch Ausnahmen bei ihrer politischen Zurückhaltung geben, sagte Schröder-Köpf weiter. «Manchmal, wenn man sich ärgert, muss man seinem Herzen Luft machen.» Als die CDU ihren Mann wie auf einem Fahndungsplakat plakatieren wollte, habe sie etwas tun müssen. «Wenn so etwas wieder kommt, werde ich wieder öffentlich Kritik üben.»

Die ehemalige «Focus»-Redaktorin war am Dienstagabend von der deutschen Illustrierten «Bunte» als «wichtigste Frau des Jahres» geehrt worden. Sie erhielt den zum dritten Mal verliehenen Preis laut Laudatio, weil sie sich seit Jahren für Schwache und Benachteiligte einsetze und sich für bessere Chancen für Kinder und Jugendliche engagiere. Die Auszeichnung sei Frauen gewidmet, die durch ihre «Ideen und kreative Kraft» die Gesellschaft zum Besseren veränderten, erklärte «Bunte»-Chefredaktorin Patricia Riekel. Dies gelte «in hohem Masse» für Doris Schröder-Köpf, deren Schaffen unter anderem von der russischen Präsidentengattin Ljudmila Putina gewürdigt wurde.

Die 41-jährige Schröder-Köpf engagiert sich seit mehreren Jahren in verschiedenen Bereichen. Als Schirmherrin der Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und Elterntelefone und der Initiative Deutschland liest vor setzt sie sich für bessere Bildungschancen und Lebensbedingungen von Kindern ein. Sie ist ausserdem Schirmherrin der «Nummer gegen Kummer», eines Zusammenschlusses von Organsiationen, die Kindern und Jugendlichen Hilfe am Telefon bieten.