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Mittwoch
07.01.2009

Die 44. Solothurner Filmtage werfen ihre Schatten voraus: Direktor Ivo Kummer schaute zwar angesichts der Zürcher Kälte bei der Präsentation an der Neugasse am Mittwoch etwas frostig aus, erwärmte sich dann aber angesichts der Preisfülle, mit der die diesjährigen Filmtage aufwarten können - trotz des Exodus der Filmpreisverleihung nach Luzern.

Um den Wegzug der Galaveranstaltung (Quartz 2009) an den Vierwaldstättersee (am 7. März im KKL), die ihre Provinzialität in Solothurn nie ganz los wurde, tut es ihm nicht leid. «Unsere drei Bedingungen wurden erfüllt», unterstrich Kummer gegenüber dem Klein Report. «Eine Filmakademie wurde gegründet, in diesem Jahr nur mit beratender Funktion. Die Nominationen werden in Solothurn bekannt gegeben und das Fernsehen kann eine Breitenwirkung erzielen - im Sinne einer Promotion fürs Schweizer Filmschaffen. Wenn diese Filmpreisverleihung also dem Schweizer Filmschaffen dient, sind wir die Ersten, die dafür einstehen. Ich glaube, durch die neue Positionierung in Luzern haben sowohl der Schweizer Film als auch die Solothurner Filmtage gewonnen. Wir beherbergen also nicht mehr eine so genannte Dritt- oder Fremdveranstaltung und können uns voll auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Der Geist oder die Art der Solothurner Filmtage wird nicht mehr durch einen Sonderling wie die Filmpreisverleihung gestört.»

Aber ohne Preisverleihung geht es auch in Solothurn nicht. Flugs zauberten die Organisatoren den Prix de Soleure aus dem Ärmel und verdoppelten die Preissumme dank Unterstützung des Kantons und der Stadt Solothurn auf 60 000 Franken (je zur Hälfte an den Regisseur/in oder Produzenten). «Von den Filmtagen initiiert und organisiert», wie Ivo Kummer nicht ohne Stolz verkündete. Eine dreiköpfige Jury (Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss, Regisseurin Stina Werenfels und Autor Peter Weber) wird aus einem Kreis von acht Schweizer Filmen (je vier Dok- und Spielfilme) den Sieger erküren, der am Samstag, 24. Januar, vergeben wird. Als wichtigstes Kriterium für diesen Jurypreis gelten inhaltliche Aspekte, eben «die humanistische Grundhaltung des Werkes», sagte Ivo Kummer gegenüber dem Klein Report.