Nigerias Behörden haben zwei deutsche Dokumentarfilmer am Mittwoch wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit angeklagt. Laut Anklageschrift haben Florian Opitz («Der grosse Ausverkauf») und ein Kollege im Niger-Delta Pipelines, Raffinerien und Schiffe gefilmt und fotografiert. Dort kämpfen Aufständische gegen die ungleiche Verteilung der Einnahmen aus dem Ölgeschäft und die Umweltverschmutzung durch ausländische Konzerne. Opitz hatte angekündigt, einen Dokumentarfilm über das Thema zu drehen.
Laut Staatsanwaltschaft droht den beiden Globalisierungskritikern eine Höchststrafe von 14 Jahren Haft. Das Gericht in Abuja vertagte die Verhandlung bis Freitag und liess die Deutschen und ihre zwei mutmasslichen Komplizen aus den USA und Nigeria von der Geheimpolizei verhaften. Die Komplizen hätten den Deutschen geraten, bei der Einreise falsche Angaben zu machen. Die deutsche Botschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Vergangenen Freitag hatte eine Sprecherin Berichte in nigerianischen Zeitungen zurückgewiesen, wonach den Journalisten Spionage vorgeworfen werde. Nigeria ist der achtgrösste Exporteur des Rohstoffes.
Mittwoch
03.10.2007