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Mittwoch
23.05.2007

Die Filmfestspiele von Cannes haben kurzfristig einen Dokumentarfilm zum Giftmord am russischen Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko ins Hauptprogramm gehoben. Wie die Festivalleitung am Mittwoch ankündigte, soll der Streifen «Rebellion: die Affäre Litwinenko» am Samstag, einen Tag vor Abschluss der Festspiele an der Côte d`Azur, ausser Konkurrenz gezeigt werden. Nach Angaben der Verleihfirma Rezo hatte der Filmautor Andrej Nekrassow den zum Oppositionellen gewordenen Ex-Spion Litwinenko in den zwei Jahren vor seinem Tod begleitet. Der russische Streifen wird als äusserst kritisch gegenüber den russischen Geheimdiensten und gegenüber Staatschef Wladimir Putin eingestuft.

Der 43-jährige Litwinenko war am 23. November 2006 im britischen Exil an einer Polonium-210-Vergiftung gestorben. Die britischen Justizbehörden kündigten am Dienstag eine Mordanklage gegen den früheren KGB-Agenten Andrej Lugowoj an. Russland will Lugowoj aber nicht ausliefern. In dem Film sagen zahlreiche Zeugen, darunter mehrere frühere russische Geheimagenten, zum Leben und zum Tod Litwinenkos aus. Der Filmemacher Nekrassow begleitete auch die letzten Tage des Oppositionellen in einem Londoner Krankenhaus. - Siehe auch: Umstrittene Verfilmung des Giftmordes an Litwinenko, Zwei Filme über den mysteriösen Litwinenko-Tod in Vorbereitung und Russischer Ex-Spion nach mutmasslichem Giftanschlag gestorben