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Montag
29.09.2003

Der Pionier der Zeichentrickfilme, Walt Disney, streicht die Handarbeit zugunsten computeranimierter Filme. Nur gerade noch zwei Filme werden auf die althergebrachte Weise gestaltet: «Brother Bear» und «Home on the Range». Die Produktionskosten je Film belaufen sich auf 100 Mio. Dollar, wie die «Los Angeles Times» am Montag berichtete. Die Abkehr Disneys vom handgemachten Animationsfilm zum computergenerierten Zeichentrickfilm spiegelt eine allgemeine Wende der Hollywood-Studios zum computeranimierten Film wider: Aufwändige traditionell animierte Zeichentrickfilme wie «Treasure Planet» floppen während computergenerierte Blockbuster wie «Finding Nemo» und «Shrek» zu Kassenschlagern wurden.

Disney hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als 700 Jobs in seiner Animations-Sparte gestrichen und beschäftigt gegenwärtig noch rund 1 000 Mitarbeiter. Auch die Gehälter der Trickfilmzeichner wurden zwischen 30 und 50% reduziert. Erst vergangene Woche schloss Disney sein Animations-Büro in Tokio, was 103 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz kostete. Das Animations-Studio in Paris mit 89 Mitarbeitern wurde im Sommer zugesperrt, ebenso das Studio in Orlando mit 50 Mitarbeitern.