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Freitag
22.08.2008

Das jährliche Gartenfest mit Apéro, Würsten und Tranksame mehr, traditionell vom Zürcher Diogenes Verlag inszeniert und organisiert, wurde am Donnerstagabend einmal mehr zum Tummelplatz der Kultur im engeren und weiteren Sinn. Man traf sich und wurde getroffen. Klar, dass Innenminister Moritz Leuenberger die Bundesrats-Pause nutzte, um sich privat ein bisschen im Kulturvölkchen zu tummeln, natürlich nicht ohne Kameras (SF) und Journalisten im Genick. Nein, er habe den Dokumentarfilm «Giu le mani» nicht gesehen, man habe ihn nicht über die Premiere in Locarno orientiert, sagte er gegenüber dem Klein Report. Immerhin war er die höchste Berner Polit-Figur beim Streik gegen die Schliessung der SBB-Werkstätten in Bellinzona.

Wohin man schaute im Gärtchen hinter dem Diogenes-Stammsitz an der Zürcher Sprecherstrasse 8: Hochkarätige geistige Prominenz. Die Hausautoren Hugo Loetscher, Urs Widmer, Martin Suter oder Donna Leon talkten. Theater-Regisseur Volker Hesse, Filmprominenz wie Samir und Stina Werenfels mit Nachwuchs, Gabriel Maria Baur und Kurt Mäder von der Onix Filmproduktion, wuselten durchs Apéro-Publikum. Altgediente TV-Promis wie Rosemarie Pfluger, PKW (Peter K. Wehrli), Kulturprediger Iso Camartin, Filmfrau Madeleine Hirsiger, die Ende Jahr in Pension geht («Ich habe keine Pläne danach»), Fernsehmann Ernst Buchmüller oder Röbi Koller («Happy Day») waren lockere Gesprächspartner. Und viele Journalisten, angeführt von Buchautor und Edelfeder Helmut-Maria Glogger, waren auf Recherche.

Die legendäre Literaturagentin Ruth Binde schaute vorbei. Andere schauten, wo sie ankern konnten. Schauspieler Beat Schlatter zeigte sich am Tisch von Filmproduzentin Ruth Waldburger und «Lüthi und Blanc»-Autorin Katja Früh. Wuselig wie immer: Klatschtante Hildegard Schwaninger busselte hier und da, auch mit Minister Leuenberger. Patrick Frey war da, obschon die Premiere seines Stücks «Nur für Deutsche» im Casinotheater Winterthur unmittelbar bevorsteht. Über allem breitete sich eine sanfte Sommernacht aus, wenn nicht gar ein Shakespear`scher «Sommernachtstraum». Und Diogenes-Kommunikationschefin Ruth Geiger strahlte am Ende übers ganze Gesicht.