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Donnerstag
30.08.2007

Alle reden von Digitalradio, aber seit Jahren ist und bleibt unklar, welcher Standard sich durchsetzen wird. Seit dem Radio Day in Zürich am Donnerstag ist jetzt ein wenig klarer geworden, dass der Trend für nationale Sender in Richtung DAB+ (Digital Audio Broadcasting plus) und für lokale und regionale Stationen in Richtung HD-Radio (High Definition Radio) läuft. Dies ergab sich an einem Workshop unter der Leitung von Jürg Bachmann, Präsident des Verbandes der Schweizer Privatradios (VSP). Hauptgrund sind finanzielle Überlegungen: Um eine neue Technologie einzuführen, braucht es entsprechende Programme sowie ein vernünftiges Geschäftsmodell.

Eingangs betonte der unermüdliche Innerschweizer HD-Radio-Promotor Markus Ruoss, dass man für die privaten Sender noch mindestens zehn weitere Jahre nicht am herkömmlichen UKW vorbei komme. Einen Einheitsstandard mit ähnlich grosser Abdeckung werde es zur Nachfolge indes kaum geben. Dem schlossen sich Silvio Studer (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft), Maurice Felix (Romandie FM SA) und Peter Matter (Sumatronic) mit gewissen Nuancen an, und zwar namentlich aus technischen und finanziellen Überlegungen. Und auch der VSP sehe es so, gab Jürg Bachmann zum Schluss der Runde bekannt, wobei er Wert darauf legte, dass man der UKW-Landschaft noch für längere Zeit Sorge tragen müsse.

Interessant die nachträgliche Bemerkung von CEO Bruno Bucher von der Mobile TV Schweiz AG, die mit Hilfe der deutschen Telekom ein mobiles Fernsehen in der Schweiz einführen will. «Das ist der Nachfolger für UKW», sagte er gegenüber dem Klein Report und stellte sein TV-taugliches Handy auf ein Tischchen: «Damit können die Jungen nicht nur Musik hören, sondern auch gleich die Videos schauen, das ist doch genau der neue Inhalt, der die Leute dazu bringt, auf eine neue Technologie umzusteigen.»