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Einzelne Zuhörerinnen und Zuhörer schüttelten nur die Köpfe, andere fanden das Referat das interessanteste des ganzen Classified-Forums, das die Publigroupe-Tochter Publiconnect am Donnerstag in Zürich durchgeführt hat. Die höchst unterschiedlichen Meinungen galten den Ausführungen des Trendforschers Nils Müller aus Hamburg, dessen Firma Trend-One sich mit «Mikrotrends» befasst. Ausgehend vom «klassischen» TV-Konsumenten, der vor der Glotze liegt und brav die Werbebotschaften aufsaugt und befolgt (Phase Media 1.0), befindet sich die Gesellschaft laut Müller jetzt im Übergang zur Phase Media 2.0. Darunter habe man sich zum Beispiel bei der Mediennutzung die autonome Zusammenstellung von Angeboten der diversen TV-Sender vorzustellen.

Ganz besonders interessant soll die Zukunft nach den Worten von Nils Müller aber in der Phase Media 3.0 werden. Es werde bis in etwa fünf Jahren immer mehr virtuelle Prozesse geben, kündete er an: «Der Patient ist in Zürich und er wird von einem Arzt operiert, der in Las Vegas ist», gab er ein Beispiel. Virtuell sollen auch die Verkaufsgeschäfte werden, zeigte er sich überzeugt, man könne Kleider, Frisuren, Make-up und anderes mehr dreidimensional ausprobieren und erst dann kaufen, wenn sie einem passen. Für die Werbung eröffne dies völlig neue Möglichkeiten, verkündete er enthusiastisch. Zur bereits heute geschalteten Werbung auf Second Life werden neue Möglichkeiten durch das Zusammenwachsen von Internet, Fernsehen und Videogames entstehen: «Erst sehe ich Robin Hood im Film, dann bin ich ihn im Game.» Und schliesslich rundete er den futuristischen Rundgang durch die Ankündigung des dreidimensionalen holografischen Fernsehens ab. Für allfällige Skeptiker nannte er zum Schluss ein schlagendes Beispiel: «Vor zehn Jahren betrug die Handypenetration der Schweiz 7 Prozent, heute sind es 107 Prozent - können Sie sich noch ein Leben ohne Handy vorstellen?» - Siehe auch: Wem die Konsumenten vertrauen - und wem nicht und Die Zukunft der Rubrikeninserate: Print ist nicht tot