Die besten Zeitungen Europas kommen in diesem Jahr aus Schweden, Deutschland, Portugal und Kroatien. Dies jedenfalls befand die Jury des elften European Newspaper Awards, der am Montagabend in Wien verliehen wurde. In der Kategorie Lokalzeitung gewann «Smålandsposten» aus Växjö, Schweden. In der Kategorie Regionalzeitung räumte die «Stuttgarter Zeitung» aus Deutschland ab, «I informação» aus Oeiras, Portugal, gewann in der Kategorie überregionale Zeitung und unter dem Titel Special Recognition wurde «24sata» aus Zagreb, Kroatien, geehrt.
Verliehen wurden die vier Preise in festlicher Atmosphäre bei gut wienerischer Gastfreundschaft: Im Rahmen des European Newspaper Congress fand das Winners Dinner im prunkvollen Festsaal des Wiener Rathauses statt. Die goldenen Kronleuchter tauchten den mit unzähligen Statuen bestückten Saal in schummriges Licht, und die schick gewandeten Gäste lauschten der Jazzband, die auf dem Podium aufspielte. Noch bevor die Büffelmozzarellabällchen auf Paradeisercarpaccio an Basilikumöl aufgetischt wurden, begrüsste Organisator und Verleger Johann Oberauer die Gesellschaft.
In ihrem Winners Speech ging die auf Supervision auf Organisationsentwicklung spezialisierte Journalistin Kirsten Annette Vogel auf die Voraussetzungen für guten und freien Journalismus ein. «Wertschätzung ist das einzige, was uns als Redaktoren zur Verfügung steht», beteuerte Vogel. Schliesslich ginge es ja darum, dass sich Journalisten frei entfalten könnten. «Unser aller Beruf ist es primär, Mensch zu sein», hallte es durch den Saal, während die Mägen bereits hörbar knurrten. Der Journalist fürchte die eigene Psyche wie der Teufel das Weihwasser, so Vogel weiter. Insofern sei beim Zeitungmachen das Wie ebenso wichtig wie das Was.
Nachdem die Redaktionsteams ihre Auszeichnungen überreicht bekommen hatten, wurden endlich die ersehnten Speisen aufgetischt. Auf den Mozzarella folgte ein edles Rindsfilet ultra-saignant auf Babymöhrchen mit Bordeauxglacé und Kartoffel-Selleriestock. Eine gesüsste Mascarponecreme mit Beerendelegation rundete das Festessen ab.
Der Wettbewerb wird von dem Zeitungsdesigner Norbert Küpper aus Meerbusch veranstaltet. Er kooperiert mit den Journalisten-Zeitschriften «Medium Magazin», «Der Österreichische Journalist» aus Salzburg und dem «Schweizer Journalist».
Die 14 Mitglieder der internationalen Wettbewerbsjury kamen in diesem Jahr aus 9 Ländern und setzte sich folgendermassen zusammen: Joachim Blum, Medienberater aus Deutschland; Haika Hinze, Art-Direktorin «Die Zeit» aus Deutschland; Michael Adams, Regionaldirektor Society for Newsdesign aus der Schweiz, Martin Huisman, «De Morgen» aus Belgien», Xymena Weiss-Gendera, Designerin aus Deutschland.
Ebenfalls der Jury gehörten an: Walter Jensen, «Bergens Tidende» aus Norwegen; Javier Errea, Universität Pamplona aus Spanien; Anna Thurfjell, «Svenska Dagbladet» aus Schweden; Annette Milz, Chefredaktorin «Medium Magazin» aus Deutschland; Theo Dersjant, Director Fontys School of Journalism aus den Niederlanden; Gerhard Treffkorn, Art-Director «Kleine Zeitung» aus Österreich; Klaus Steiner, Direktor der Journalistenschule KLARA aus Berlin; Eberhard Wolf, «Süddeutsche Zeitung» aus Deutschland und Valentina Villegas, Athens Plus aus Griechenland.
Dienstag
27.04.2010