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Sonntag
28.03.2004

«Der Preis muss stimmen», antwortete US-Milliardär Haim Saban dem Magazin «Focus» auf die Frage nach einem möglichen Einstieg beim Pay-TV-Sender Premiere. «Eine Verbindung von Free- und Pay-TV macht jedenfalls strategisch Sinn.» Gemäss «Focus» prüft Saban auch eine Übernahme des Kirch-Filmarchivs. «Wenn wir dadurch noch profitabler werden können, schauen wir es uns an.» Bei der ProSiebenSat.1 Media AG, wo Saban letztes Jahr die Mehrheit übernommen hat, bereiten Saban und der designierte Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch einen Strategiewechsel vor. Der Aufbau zweier digitaler Kanäle für Teleshopping und Merchandising, der Ausbau des Rechtehandels mit Filmen und Serien sowie Telefonaktionen und ein eigenes Musiklabel sollen die Abhängigkeit von den TV-Werbeeinnahmen beenden.

Der neue ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch will ausserdem den defizitären Nachrichtenkanal N24 umbauen und mehr an amerikanischen Vorbildern orientieren. «Wir werden N24 total renovieren, bis spätestens Juni ein komplett neues Studio einrichten und verstärkt Live-Elemente einbauen, so, wie es US-Nachrichtensender wie CNN oder Fox News vormachen», erklärte de Posch dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Aus diesem Grund wurde bereits eine Kooperation mit CNBC geschlossen, die Live-Börsenberichte zuliefern werden. N24 soll seinen Sendestandort in Berlin behalten. «Für uns der beste Grund zu bleiben», kommentierte de Posch den Wechsel des Konkurrenten N-tv aus Kostengründen nach Köln. Die Zukunft von ProSiebenSat.1 sieht de Posch schon mal sehr optimistisch: «In vier Jahren wird ProSiebenSat.1 das führende und profitabelste Free-TV-Unternehmen in Deutschland sein».