Seit dem 1. Mai 2000 erscheint im «St. Galler Tagblatt» der Comicstrip «Die Peanuts» des amerikanischen Autors und Zeichners Charles M. Schulz (1922-2000). Nun müssen sich aber Charlie Brown, Snoopy, Woodstock, Lucy und ihre Spielkameraden anlog zu den Politikern zur Wiederwahl stellen. In den nächsten Wochen müssen sie auf www.tagblatt.ch/comicwahl um die Gunst der Leserschaft werben.
Zu den gefährlichsten Gegnern zählen dabei «Zits», der ehemalige Comic der «Thurgauer Zeitung», sowie «Dilbert», der im Frühjahr 2010 eine ähnliche Onlinewahl der Berner Tageszeitung «Der Bund» für sich entschieden hat. Weiter zu Wahl stehen «Red & Rover», «Hägar», «Tierisch», «Pearls before Swine», «Tierische Zeiten», «Vom anderen Stern» und «Nemi».
«Wir haben uns dazu entschlossen, anlässlich des Wahljahrs unsere Leser darüber abstimmen zu lassen, welcher Comicstrip ab dem Januar 2012 im `St. Galler Tagblatt` erscheinen soll», erklärte Redaktorin Diana Bula am Dienstag dem Klein Report. Dies auch vor dem Hintergrund der dieses Jahr erfolgten Integration der «Thurgauer Zeitung». Deren Leser müssen seit der Aufnahme in den «St. Galler Tagblatt»-Verbund auf ihren einstigen Strip «Zits» verzichten. «Dass deshalb auch `Die Peanuts` und `Zits` eine Chance zur Wiederwahl erhalten, ist logisch. In der Politik treten ja jeweils auch Neulinge gegen Bisherige an», erklärte die Redaktorin.
Bula erläuterte gegenüber dem Klein Report das Wahlprozedere: «Unter www.tagblatt.ch/comicwahl können die Leserinnen und Leser in den nächsten drei Wochen alle sieben Tage über einen anderen Strip pro Comic schmunzeln und ihn bewerten», so Bula. Die drei Comics, die am meisten Stimmen erzielen, ziehen ins Finale ein. «In der Schlussphase werden die drei Finalisten auch in der Printausgabe des `St. Galler Tagblatts` und seiner Regionalausgaben vorgestellt», erklärte Diana Bula weiter. Der Comicstrip, der in der Schlussabstimmung am meisten Stimmen auf sich vereine, werde dann ab Januar 2012 täglich im «St. Galler Tagblatt» und seinen Regionalausgaben erscheinen.
Als der Klein Report Diana Bula darauf hinwies, dass die Comicwahl-Idee nicht ganz neu sei, zeigte sie sich überrascht. «Wir haben nicht gewusst, dass `Der Bund` im letzten Jahr eine ähnliche Wahl durchgeführt hat», so Bula. Das beweise wohl, wie gut dieser Gedankengang sei, sagte sie lachend. Ob in der Ostschweiz ebenfalls wie einst in Bern «Dilbert» obenaus schwingen wird, wollte sie nicht beurteilen. «Wir lassen uns überraschen, welcher Comic die Wahl für sich entscheiden wird. Allein bei uns auf der Redaktion gibt es viele verschiedene Lieblingscomics», sagte Bula dem Klein Report.
