Eine Marketingkampagne des britischen Lebensmittelkonzerns Cadbury Schweppes für das Getränk Dr. Pepper hat beinahe zur Entweihung eines Bostoner Friedhofs geführt. Der 347 Jahre alte, historische Old Granary Friedhof musste von der Stadt sogar geschlossen werden, da sich dort eine grosse Menschenmenge auf der Suche nach einer vergrabenen Goldmünze zusammengefunden hatte. Der Finder des kostbaren Stücks sollte 10 000 Dollar erhalten. Die als Schatzjagd organisierte Marketingkampagne gibt in 23 US-Städten Hinweise auf versteckte Goldmünzen, die in Geld umgetauscht werden können. Der höchste Preis ist mit 1 Million Dollar dotiert.
«Es war kein geeigneter Platz, die Münze dort zu vergraben. Das war eine schlechte Einschätzung, und wir müssen uns bei den Behörden entschuldigen», sagt Andrea Dawson-Shepherd, Pressesprecherin bei Cadbury Schweppes, laut dem Branchendienst Pressetext. Es seien jedoch keine Gräber beschädigt worden, unterstrich sie. Der Parkbeauftragte in Boston, Toni Pollak, kündigte an, Anwälte einzuschalten. «Es ist absolut respektlos. Es ist eine Beleidigung der Menschen, die hier beerdigt liegen, den Vorfahren unserer Nation», sagt er in der Zeitung «Boston Globe». Der Konzern spendete das Preisgeld in der Höhe von 10 000 Dollar an den Friedhof und erklärte sich bereit, der Polizeieinheit, die den Friedhof zum Schutz vor der Menschenmenge abgesperrt hatte, eine Aufwandsentschädigung in der Höhe von 500 Dollar zu zahlen.
Mittwoch
28.02.2007