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Samstag
09.02.2008

Ein Schlaglicht auf den Stellenwert der Blogs wirft zurzeit eine im Internet veröffentlichte «Schwarze Liste» mit den Namen von 162 Professoren an italienischen Universitäten, die angeblich jüdischen Glaubens sind oder Israel unterstützen. Das allgemeine Entsetzen über diesen elektronischen «Pranger» geht bis in die Regierung: Bildungsminister Giuseppe Fioroni reagierte mit den Worten: «Das ist eine Schande», und Innenminister Giuliano Amato ordnete umgehend Ermittlungen an. Der Blog wurde inzwischen unleserlich gemacht. Die jüdische Gemeinde des Landes reichte Anzeige gegen die unbekannten Autoren ein, wie am Samstag bekannt wurde.

Die genannten Professoren würden «Propaganda für Israel machen und ihre Interessen auf Kosten des italienischen Volks verteidigen», wurde behauptet. Die meisten auf der Liste genannten Professoren lehren an der Universität La Sapienza in Rom. «Der Antisemitismus und jegliche Form von Diskriminierung hat nichts mit den Werten zu tun, die die Universität vertritt», sagte der Leiter der Universität. Bildungsminister Giuseppe Fioroni betonte, die Tatsache, dass eine Art Ku-Klux-Klan der Moderne solche Listen veröffentlichen kann, mit denen Juden verunglimpft werden, ist sehr beunruhigend.»