Immer wenn in den Medien etwas publik wird, das den Politikern nicht in den Kram passt, lassen diese die Justiz nach Lecks suchen, statt sich an die Arbeit zu machen und die bekannt gewordenen Probleme zu lösen. So auch wieder im «Fall» der «Weltwoche», die in ihrer jüngsten Ausgabe auf Basis vertraulicher Akten über Zürcher Sozialhilfebezüger berichtet hatte. Dabei wurde über happige Zahlungen berichtet, die von Personen eingestrichen worden seien, die sich so ein fürstliches Leben leisten sollen.
Jetzt hat Sozialdepartementsvorsteherin Monika Stocker Strafanzeige gegen unbekannt wegen Amtsgeheimnisverletzung erstattet, wie Urs Lauffer, Vizepräsident der Sozialbehörde der Stadt Zürich, am Samstag eine Meldung des «Tages-Anzeigers» bestätigte. «Die Akten, die der `Weltwoche` zugespielt wurden, sind Klientenakten mit sehr privaten Angaben», sagte Lauffer. «Diese unterstehen selbstverständlich dem Amtsgeheimnis.» Deshalb sei es klar, dass man Strafanzeige erstatten müsse. Lauffer bezeichnet es als «Skandal», dass solche Akten an Medien gelangten.
Samstag
03.03.2007