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Freitag
05.12.2008

Was man beim Beobachten von Jugendlichen in der Öffentlichkeit feststellen kann, hat jetzt eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Link bestätigt: Die junge Generation nutzt in ihrem Informationsverhalten vor allem Internet und neue Medien. Die Studie «Jugend und Medien» in Auftrag gegeben haben die Wemf AG für Werbemedienforschung und der Verband Schweizer Presse. 504 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren haben die Online-Fragebögen ausgefüllt. Die unter den aktuellen medialen Voraussetzungen aufgewachsene Altersgruppe sei durch Internet und neue Medien «nachhaltig beeinflusst» und werde dadurch informationstechnologisch betrachtet zu einer «ganz neuen Spezies», folgert Wemf-Geschäftsführer Marco Bernasconi, wie er gegenüber dem Klein Report erklärte.

Das fast unübersehbare und jederzeit verfügbare Informationsangebot überfordert gemäss Eigeneinschätzung 21 Prozent der Befragten, wogegen 46 Prozent überzeugt sind, zu wissen, wo und wie sie zu den für sie wichtigen Informationen kommen. Dabei nennen sie immer wieder an erster Stelle das Internet als Quelle, wenn es darum geht, sich Informationen zu beschaffen. Dies betrifft die Suche nach dem, was gerade in ist, nach Wissensstoff, nach Hintergründen zu Informationen sowie nach Veranstaltungs- und Ausgangs-Informationen.

Die Pendlerzeitungen kommen für die Jugendlichen an erster Stelle, wenn sie sich einen Überblick über die aktuellen Ereignisse verschaffen wollen, wogegen sie sich über Sportereignisse am meisten am Fernsehen informieren. Und auch die abonnierten Zeitungen kommen im Medienverhalten der Jugendlichen vor, nämlich wenn sie sich vertieft über nationale und internationale Themen sowie das lokale und regionale Geschehen informieren wollen.

Eklatant ist der Unterschied bei den Antworten betreffend Abonnements von Zeitungen: Wenn die Eltern der Befragten Zeitungen abonniert haben, können sich Jugendliche zu 76 Prozent vorstellen, dies in Zukunft auch zu tun. Wenn die Eltern ihren Nachwuchs nicht an die Zeitungslektüre herangeführt haben, kommen nur 31 Prozent auf diese Idee. Diese Diskrepanz sei «gigantisch», kommentierte Marco Bernasconi diesen Wert.

Ziel der Untersuchung war es laut dem Wemf-Chef, den Verlegern Daten zu Zukunftstrends in der Mediennutzung zu geben. «Die Jungen von heute sind die Erwachsenen von morgen, und sie werden ihr Mediennutzungsverhalten fortführen», sagt er. Die Studie sei ein Impuls, sich mit dem Thema zu befassen, wobei weiterführende Untersuchungen zu einzelnen Punkten möglich seien.