Das war eine Marketingidee, die daneben ging. Das Waadtländer Verwaltungsgericht hat der Credit Suisse (CS) die gelbe Karte gezeigt und ihr eine Busse von 10 000 Franken aufgebrummt. Die Grossbank hatte ein Finanzinstrument mit einer Wette auf die WM-Resultate der Schweizer Nationalmannschaft verbunden. CS-Sprecherin Dojee Kokasang bestätigte am Wochenende einen Bericht der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps». Die CS beschäftige sich mit der Überprüfung des Urteils und entscheide dann, ob sie dagegen rekurriere, sagte Kokasang. Sie hob hervor, es habe in den Kantonen Bern, Zürich, Basel-Stadt und Genf keinerlei Einwände gegen die Einführung des Finanzinstruments gegeben. Die CS, die Hauptsponsorin der Nationalelf ist, kann bis zum 11. August gegen das Urteil rekurrieren.
Nach Ansicht des Gerichts beging die CS ein Foul, als sie im Hinblick auf die Fussball-WM ein Derivat auf den Markt brachte, das an die Kursentwicklung von Aktien von WM-Sponsoren gekoppelt war. Zudem profitierten Investoren bei besserem Abschneiden der Schweizer Nationalmannschaft. Laut «Le Temps» war die CS von den kantonalen Behörden gewarnt worden, das Finanzinstrument stelle eine verbotene Wette dar. Gegen diesen Befund hatte die CS vor Gericht rekurriert. Dieses hielt nun aber in seinem Urteil von Anfang Woche fest, es handle sich um eine verbotene professionelle Wette.
Samstag
15.07.2006