Die Onlinezeitung «Blick Online» aus dem Ringier-Verlag schmückt sich mit fremden Federn. In der Unterseite «Werbung» ist zu lesen, «Blick Online» sei «die meistbesuchte Mediensite der Schweiz: Blick Online verzeichnet durchschnittlich pro Tag 240 000 Visits (nach IVW) und monatlich 49 Millionen Page Impressions». Doch das ist falsch: «Die Schweizer Zeitung Blick.ch ist kein IVW-Mitglied», schrieb die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. am Donnerstag nach Zürich. Die deutsche Organisation, die mit der schweizerischen Wemf (AG für Werbemedienforschung) vergleichbar ist, verlangte deshalb, «den IVW-Hinweis schnellstmöglich zu entfernen».
Der Ringier-Verlag rechtfertigte sich laut Sprecherin Prisca Wolfensberger damit, dass «Blick Online» auf dem Server des Technologie-Dienstleisters «Tomorrow-Focus» laufe, der die Besucher auf der Site gemäss IVW-Standards zähle. Obschon die IVW-Standards damit eingehalten werden, sei «Blick Online» informiert worden, dass diese Zahlen nicht publiziert werden dürften, wie der Klein Report beim IVW erfuhr. «Blick Online» werde sie «per Ende Monat nicht mehr kommunizieren», liess der Verlag den Klein Report am Donnerstagabend wissen.
Weshalb es so lange dauert, um eine Falschinformation aus dem Netz zu nehmen, blieb dabei das Geheimnis von Ringier. Im übrigen sei «Blick Online» seit drei Monaten im Test mit NetAudit (Wemf) und prüfe die Mitgliedschaft, hiess es bei der Ringier-Pressestelle.
Donnerstag
23.02.2006