«Etwas wagen und sich weiterentwickeln, indem man sich seine eigene Konkurrenz aufbaut», lautet das Motto des Referats von Edipresse-Generaldirektor Tibère Adler am diesjährigen «Forum am Morgen» vom Donnerstag in der Ringier-Druckerei Adligenswil. Adler betont dabei, dass es sich gelohnt habe, ein halbes Jahr vor dem Start von «20 Minutes» vorzupreschen und «Le Matin Bleu» zu lancieren. Laut seiner Aussage hat es der französischsprachige Klon der erfolgreichen Tamedia-Pendlerzeitung bisher nicht geschafft, «Le Matin Bleu» zu verdrängen. So habe eine Umfrage unter den Lesern beider Produkte ergeben, dass 43 Prozent von ihnen die Edipresse-Zeitung bevorzugen und nur 18 Prozent «20 Minutes». Die Leserschaft nehme «20 Minutes» als Zeitung wahr, «die der anderen ähnlich ist und sie ersetzen wolle», habe die Studie ergeben. Hingegen wirke «Le Matin Bleu» als «eine neue Zeitung, gemacht von jungen Leuten für junge Leute, von Welschen für Welsche». Hinzu kommt das Portal Bleu im Internet sowie ein «BleuBlog», die das Angebot abrunden. Auch finanziell sei die Rechnung aufgegangen, indem «Le Matin Bleu» mehr lokale und regionale Werbung habe akquirieren können. Hingegen profitiere «20 Minutes» vom Goodwill der Deutschschweizer, räumt er ein. Kommentar von Tibère Adler: «Das ist momentan - wir wollen den Tag abwarten, an dem die Leistungen der beiden bekannt werden.» Mehr dazu: «Cash»-Gruppe soll eine Million Menschen erreichen und «Österreich»: Klotzen statt kleckern
Mittwoch
31.05.2006